Vom Guerilliero zum Marktakteur
Da Nutzern von Balkonsolaranlagen lange Zeit kein sinnvoller Weg zur Anmeldung zur Verfügung stand, ist bis heute ein Großteil der in Deutschland in Betrieb befindlichen Stecker-Kraftwerke anicht ordnungsgemäß angemeldet. Das ist vorerst in vielen Fällen auch noch unproblematisch, da weder Netzbetreiber noch Behörden aktiv nach solchen Kraftwerken suchen. Allerdings gehen die Tage dieser "Guerilla"-Photovoltaik in absehbarer Zeit zu Ende.
Der "Smart-Meter-Rollout", also der gesetzlich vorgeschriebene Austausch fast aller alten Stromzähler durch "moderne Messeinrichtungen" oder "Smart-Meter" hat bereits 2020 begonnen. (Eine umfassende Begriffsklärung zu den Zählertypen ist in unserem entsprechenden Beitrag zu finden.) Diese modernen Messgeräte sind in der Lage, den eingespeisten Strom getrennt vom verbrauchten Strom aufzuzeichnen und dadurch können auch nicht angemeldete Mini-Solarkraftwerke mit nur geringsten Einspeisemengen bei jeder Ablesung identifiziert werden. Immer mehr Nutzer einer "Guerilla"-Anlage stellen sich daher die Frage, ob sie ihr Kraftwerk jetzt anmelden sollten.
Für viele Nutzer, die ihr Kraftwerk bisher noch nicht registriert haben, kann das allerdings problematisch werden, denn die Zertifizierung und damit die Anmeldefähigkeit für eine ganze Reihe der früher in Balkonkraftwerken verwendeten Mikrowechselrichter der älteren Generation ist zum April 2019 ausgelaufen. Dank einer Übergangsfrist war es noch bis zum 31.03.2021 möglich, Kraftwerke mit diesen Modellen zur Anmeldung zu bringen. Wer heute noch ein Balkonkraftwerk der älteren Generation anmelden möchte, wird in einigen Fällen um einen kostspieligen Austausch des Wechselrichters nicht herumkommen.
Wir haben für dich alle verfügbaren Zertifikate und Datenblätter sämtlicher uns bekannten Wechselrichter sowie Informationen zu ihrer Anmeldbarkeit in einer übersichtlichen Liste veröffentlicht, welche wir immer wieder ergänzen.