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Netzentgelte umkrempeln!

Wir halten gerne unser Wort. Bei unserem Versprechen aus dem Mai, im Rahmen des Bundesverbands Steckersolar eine Stellungnahme zu den aktuellen Vorschlägen der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu verfassen, hatten wir uns aber tatsächlich einiges vorgenommen. Das Schreiben umfasst zwar insgesamt nur 57 Seiten, aber die sind so gespickt mit schlechten und halbgaren Ideen, dass es wirklich viel Mühe gekostet hat, es durchzuarbeiten und sich dazu eine handfeste Meinung zu bilden. Aber auf den letzten Drücker ist es uns tatsächlich geglückt!

In der Stellungnahme arbeiten wir neben den grundsätzlichen Fehlannahmen des Papiers insbesondere die beiden Themenbereiche Einspeiseentgelte und Netzentgelte ab.

Was die Einspeiseentgelte angeht, konnten wir auf die Vorarbeit von Akkudoktor Andreas Schmitz zurückgreifen, welcher hierzu ein umfassendes Video erstellt hat. Er errechnet dabei Einbußen von bis zu 30% für PV-Anlagen bei einigen Modellen. Diese würden die Anlagen in großem Stil unrentabel machen. Daher lehnen wir diese Modelle ab und empfehlen auch dir erneut, Andreas’ Petition hierzu zu unterzeichnen.

Ebenso lehnen wir den Großteil der vorgestellten Konzepte für Netzentgeltsystematiken ab. Sie sind entweder unfair, nicht praktikabel oder konterkarieren das Ziel eines stabilen und sicheren Stromnetzes. Einzige Ausnahme bildet das dynamische Netzentgelt. Es bildet ab, was wirklich im Netz passiert. Nur dies kann einen adäquaten Anreiz für netzdienliche Nutzung bieten und damit eine von allen getragene Netzstabilität gewährleisten:

Unterversorgung im Netz = hohes Entgelt = Anreiz für sparsamen Verbrauch bzw. mehr Eigenverbrauch
Überschüsse im Netz = niedriges Entgelt = Anreiz für mehr Verbrauch

Auf diese Weise wären sogar negative Netzentgelte möglich, also etwa eine Art “Speicherpfennig” für jede Kilowattstunde, die man mit seinem Speicher zur Mittagsspitze aus dem PV-überlasteten Netz zieht und der am Monatsende einfach von der Stromrechnung abgezogen wird. Alles was es dafür braucht ist, dass endlich die Daten aus der Auslesung moderner Zähler (etwa mit IR-Lesekopf wie beim Volkszähler, IO Meter oder Powerfox) bei den Netzbtreibern anerkannt werden.

All dies ist ja im Grundsatz bereits in den Forderungen unserer Petition zur Entbürokratisierung von Kleinspeichern enthalten. Diese wird übrigens voraussichtlich im Oktober vor den Petitionsausschuss gebracht. Wir hoffen, dass wir die Bundesnetzagentur bis dahin davon überzeugt haben, uns darin zu unterstützen. Argumente dafür gibt es jetzt jedenfalls genug.

Wenn du dies genau so siehst, dann schreib das gerne der Bundesnetzagentur! Offizielle Stellungnahmen dürfen zwar offiziell nur Verbände und andere Interessensvertreter senden, aber wir finden, jede Meinung zählt! 😉

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