Berlin/München, 15.5.2025. Im Rahmen der Smart-E-Messe in München fand am 08. Mai mit der PLUG-IN SOLAR CONFERENCE die erste internationale Konferenz zu Steckersolargeräten statt. Über 60 Gäste aus 14 Ländern, von Brasilien und Vietnam über die USA und Israel bis zu einer Vielzahl europäischer Nationen, tauschten sich über die Chancen und Hürden für Steckersolargeräte aus.
Steckersolargeräte, auch Balkonkraftwerke genannt, sind kleine Solaranlagen zum Einstecken, welche auch durch Laien selbst in Betrieb genommen werden können und den Haushalt des Nutzers teilweise mit eigenem, günstigen Sonnenstrom versorgen. Mit knapp vier Millionen Geräten am Netz ist Deutschland Vorreiter beim Einsatz der Geräte. Andere Staaten holen aber bereits auf. So haben etwa Österreich, Litauen, Belgien und andere Länder Steckersolargeräte bereits gesetzlich freigegeben und auch in Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden sind bereits zehntausende Geräte im Einsatz.
Die erstmals abgehaltene PLUG-IN SOLAR CONFERENCE bot den Akteuren dieses neu entstandenen internationalen Marktes nun eine Plattform, um sich über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Regulation und Marktansprache sowie über Fragestellungen etwa in den Bereichen Sicherheit, Wertschöpfung und neuen Nutzungsmöglichkeiten zu informieren und auszutauschen.
In ihren Keynotes betonten der vormalige Staatssekretär und jetzige Vize-Bundesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen Sven Giegold, sowie das Mitglied des Europäischen Parlaments Michael Bloss, dass die Bürgerbeteiligung ein zentraler Faktor für den Erfolg der Energiewende ist. Steckersolar-Kraftwerke sind ein wichtiger Schlüssel zu dieser Beteiligung.
Die weiteren Referenten erläuterten und diskutierten die aktuellen Regelungen in Deutschland und anderen Ländern. Besonders Dr. Raymond Ward, der als Abgeordneter im Repräsentantenhauses des US-Bundesstaates Utah in diesem Jahr das US-weit erste Steckersolar-Gesetz durchsetzen konnte, erhielt hier viel Zuspruch. Darüber hinaus wurden technische und regulative Fortschritte im Bereich der Leistungserhöhung und der Batterienutzung vorgestellt und diskutiert. Die Entwicklung hin zur smarten Batteriesteuerung über den Haushaltsverbrauch, über flexible Stromtarife und perspektivisch auch über variable Netzentgelte zur Entlastung und Stabilisierung der Übertragungsnetze auf lokaler Ebene zeichnete sich deutlich ab. Innovative Branchenpartner wie GismoPower und EcoFlow stellten ihre neuesten Produktentwicklungen vor.
Die Organisatoren vom Bundesverband Steckersolar e.V. zogen ein positives Fazit. “Wir verfolgen das Ziel einer nachhaltigen, dezentralen Energiewende in Bürgerhand mit lokaler Wertschöpfung”, sagt BVSS-Vorstand Christian Ofenheusle. “Mit der Konferenz sind wir diesem Ziel auch auf globaler Ebene ein gutes Stück näher gekommen.”
Die Teilnehmer unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, in der sie den hohen Stellenwert der Bürgerbeteiligung und eines dezentralen Energiesystems hervorheben und die Gesetzgeber weltweit dazu auffordern, Hürden für den Einsatz von Steckersolar- und Steckerspeicher-Technologie zügig abzubauen und Anreize zu schaffen, welche deren Verbreitung vorantreiben.
Der vollständige Konferenzbericht inklusive der gemeinsamen Abschlusserklärung und weiterer Pressefotos kann hier heruntergeladen werden: >DOWNLOAD<
Für den Bundesverband Steckersolar e.V. (BVSS), der erst im Oktober 2024 gegründet wurde, war dies die erste größere Veranstaltung. Seine Mitglieder sind jedoch bereits seit Jahren für Steckersolar-Technologie im Einsatz und zeichnen u.a. für die erfolgreiche Balkonsolar-Petition von 2023 verantwortlich, welche den Steckersolar-Boom in Deutschland erst möglich gemacht hat. Interessenten finden auf bundesverband-steckersolar.de die Möglichkeit, die Arbeit des Verbands mit einer Fördermitgliedschaft zu unterstützen.